Abschied mit Orgelmusik

Altar der Klosterkirche wird nun zwei Jahre lang in Wiesbaden restauriert

Neu-Berich. Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich fest in seiner Hand, erklang es von der Orgel in der schönen Neu-Bericher Klosterkirche: So feierlich wurde der Altar zur Restauration verabschiedet. Möge die Straße uns zusammenbringen, heißt es in dem irischen Segenslied, das Pfarrer Klaus Kregelius anstimmen ließ. Tränengerührt schauten dem Altar viele Gäste nach, darunter der Kirchenvorstand und Ortsvorsteher Hans Konn.

Das hat Diplomrestauratorin Wibke Neugebauer so auch noch nicht erlebt. Kurz vor dieser Zeremonie hat sie mit bangen Blicken verfolgt, wie der Schrein vom Altar heruntergehoben wurde. Der wiegt immerhin 100 Kilo und ist aus massiver Eiche. Doch sie wusste, dass mit der Firma Hasenkamp aus Köln absolute Profis am Werk waren.
"Jetzt freue ich mich, dass es weitergeht“, sagte Pfarrer Kregelius, der unzählige Fotos vom Abbau machte. Immerhin hat es drei Jahre gedauert, bis grünes Licht aus Wiesbaden kam. Und jetzt wird es wieder zwei Jahre dauern, bis der Altar im neuen Glanz zurückkommt. Dann aber mit einem großen Fest. Denn dann wird Neu-Berich 100 Jahre alt. Das wollen die Neu-Bericher feiern, versicherte Ortsvorsteher Hans Konn. Auch Dr. Peter Witzel aus Korbach, der schon oft Vorträge über den Altar gehalten hatte, ließ es sich nicht nehmen, beim Abbau dabei zu sein.

Alles übermahl worden
Vor drei Jahren, damals war Wibke Neugebauer noch Studentin, untersuchte sie den Bericher Alter während ihrer Semesterarbeit und fand heraus: Alles ist übermahlt worden. Weder fachgerecht noch vorsichtig oder mit Liebe zum Detail. Farbe, Pinsel und drüber. Das alles muss schon im Jahr 1965 passiert sein. Denn aus diesem Jahr gibt es eine Rechnung. Zwar wurde sie voll bezahlt, übermahlt wurde aber nur die Hälfte der Gemälde und Skulpturen. Was auch immer damals passiert ist, Wibke Neugebauer wird es richten.


Gemeinsam mit ihrer Kollegin Friederike Schäfer wird sie innerhalb der nächsten zwei Jahre an diesem Altar arbeiten. Und die Neu-Bericher wissen ihren schönen Schatz bei der engagierten Restauratorin in guten Händen. Man munkelte beim Abbau sogar, dass sie sich von Anfang an in dieses schöne Stück verliebt hatte.

 

Quelle: HNA, Monika Verjans, 15.05.09