Der Denkmalschutz zieht ins Dorf ein

von Bernd Schünemann

1913 war Architekt Karl Meyer für die gelungene Entwicklung des Dorfensembles Neu-Berich auf der Internationalen Baufachausstellung in Leipzig mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden. 1986/87 wird Neu-Berich als Gesamtensemble unter Denkmalschutz gestellt, als einziges Dorf Deutschlands, das im 20. Jahrhundert errichtet wurde. So sollen die einzigartige Geschichte der Siedlung und ihre mustergültige Architektur erhalten werden.

So schön dieses Denkmal auch ist, so ist es aber auch mit Problemen und Herausforderungen verbunden. Denn nur wenn der Ort mit Leben erfüllt ist, macht das Denkmal Sinn. Bisher ist das in Neu-Berich gelungen. Mehrere Vollerwerbs- landwirte arbeiten hier, außerdem gibt es seit einigen Jahren einen Reiterhof. Zwei Vereine – Feuerwehr und Förderverein Bericher Geschichte – wirken in dem kleinen Dorf, das in seinem Kern 94 Einwohner zählt. Die Gaststätte mit Dorfgemeinschaftshaus ist ein wichtiger Treffpunkt und Versammlungsort. Leerstand ist ein Fremdwort – im Gegenteil: Das Dorf freut sich über Zuzügler. Und Bauland gibt es ebenfalls.

 

Dass es auch künftig gelingt, das Denkmal Neu-Berich lebens- und liebenswert zu erhalten, dazu will der Förderverein Bericher Geschichte mit seiner Arbeit einen Beitrag leisten.